02.02.2017
In der Zülichendorfer Grundschule „Am Pekenberg“ wird international gekocht und gemeinsam gegessen. Hortkinder, Erzieher, Hennickendorferinnen sowie Flüchtlingskinder und deren Mütter kochen leckere Gerichte.
Hortkinder, Erzieher, Hennickendorferinnen sowie Flüchtlingskinder und deren Mütter kochten gestern gemeinsam in der Zülichendorfer Grundschule. Quelle: Hahn
Zülichendorf. In der Küche der Zülichendorfer Grundschule „Am Pekenberg“ wurde gestern geschält, geschnippelt und gehackt. Um ein Haar wäre das gemeinsame Kochen ausgefallen, denn die Flüchtlinge sind jetzt alle aus dem Übergangsheim in Hennickendorf ausgezogen. Hortnerin Beatrice Marquardt und Jugendarbeiterin Elke Schmidt hatten schon vor Wochen alles vorbereitet. „Es konnte ja keiner wissen, dass die Flüchtlingskinder nach den Ferien nicht wieder in die Schule kommen und auf andere Orte verteilt werden“, sagt Elke Schmidt.
Fleißig wird geschnippelt. Quelle Margrit Hahn
Freude über das Wiedersehen
Und so freuten sich die Hortkinder, dass sie ihre ausländischen Mitschüler noch einmal sehen konnten. „Dann wird das heute eben ein Abschiedsessen“, sagte Beatrice Marquardt. Tränen flossen unaufhörlich. Das lag weniger am Abschiedsschmerz, als an der Unmenge Zwiebeln, die für die Gerichte benötigt wurden. Es gab Pelmeni (gefüllte Teigtaschen), ein Reisgericht namens Ghabeli Polo mit Rindfleisch, sowie Salat, Hühnchen und andere Spezialitäten.
Flüchtlingsfamilien müssen umziehen
„Wir bedauern, dass die Kinder nicht mehr nach Zülichendorf kommen.Sie hatten hier Freunde gefunden und sich gut eingelebt“, fügt Elke Schmidt hinzu. Auch die Frauen vom Dorfverein in Hennickendorf hatten sich seit dem Einzug der Flüchtlinge ins Übergangswohnheim um sie gekümmert und halfen auch gestern mit.
Für Mante Athznova aus Kirgistan und ihre Familie geht es nach Blankenfelde. Für ihre vier Töchter, die Jüngste ist ein halbes Jahr alt, wird es eine Umstellung. Die zehnjährige Naima besuchte die vierte Klasse und spricht schon gut deutsch. Nun muss sie in der neuen Schule neue Freunde finden. Aber sie freute sich, dass ihre Mutter gestern ihre Lieblingsspeise (Teigtaschen) zubereitete, denn das Schulessen mag sie nicht so sehr. Auch sie half gestern fleißig mit ebenso wie die anderen Mädchen. Die Jungen haben sich aus dem Staub gemacht, als sie sahen, dass Küchenarbeit auf sie wartet. Nur der achtjährige Gero aus Märtensmühle scheute sich nicht davor, Gemüse zu putzen: „Ich helfe zu Hause auch“, sagte er. Die beiden afghanischen Schülerinnen, die 14-jährige Hamide und die 15-jährige Haniyeh , schnippelten Paprika und Gurke. Die Mädchen, die bisher in die Oberschule nach Luckenwalde gingen, wechseln nun nach Mahlow. Nach zwei Stunden war der Tisch gedeckt und das Essen fertig.