19.05.2018

Gestatten, Brandenburgs erste  "faire Schule"


Brandenburg hat seine erste "faire Grundschule". Sie steht in Teltow-Fläming und ist am Dienstag ausgezeichnet worden. Schüler und Lehrer waren darüber ziemlich überrascht. Denn das, was sie tun, finden sie selbstverständlich. Andere finden das preiswürdig.

Die Grundschule "Am Pekenberg" in Zülichendorf erhielt den Titel "Faire Schule" Quelle: Hartmut F. Reck

Zülichendorf. Ein Schild für die Eingangstür und eine Urkunde erhielten am Dienstag die Schüler, Lehrerinnen und Hortnerinnen der Grundschule "Am Pekenberg".

Pünktlich zur großen Pause gegen 12 Uhr wurden alle auf den Schulhof gerufen, um der Verleihung beizuwohnen.

Gekommen war Stephanie Günter vom Diakonischen Werk Teltow-Fläming. Die Bildungsreferentin ist die Eine-Welt-Promoterin des Projekts "Faire Schule". Was das genau ist. erläuterte sie den teilweise erstaunten Schülern, deren Schule gerade diesen Titel erhielt, weil dort Sachen gemacht werden, die ihnen schon selbstverständlich sind.

Schulleiterin Christina Schneider (l.) und Hortnerin Sabine Ewert (m.) erhalten von Stephanie Günter vom Diakonischen Werk die Urkunde als "Faire Schule". Quelle: Hartmut F. Reck

Denn zwei Kolleginnen des Diakonischen Werks hatten seit 2015 mit der Zülichendorfer Grundschule zusammengearbeitet und verschiedene Aktivitäten mit angestoßen. „Dabei stellt sich heraus", sagte Günter, „dass es hier schon viele Dinge und Projekte gab, die man nur noch mal aufleben lassen musste". Denn es geht darum, eine demokratische Schulkultur zu fördern, ein globales Lernen zu verfolgen und das Umweltbewusstsein zu schärfen.

Drei Voraussetzungen

So gehört es zu den drei Voraussetzungen einer "fairen Schule", dass dort ein fairer Umgang miteinander geübt wird. Dies wird dadurch gefördert, dass Streitschlichter ausgebildet, 

sowie Klassenräte und Schülersprecher gewählt werden.

Diese Schild wird künftig am Eingang der Schule hängen. Quelle: Hartmut F. Reck

Die zweite Voraussetzung istder faire Umgang mit anderen Menschen und das weltweit. So wurde eine Weltzeituhr gestaltet und Unterrichtsprojekte durchgeführt, wobei man den Weg von der Kakaobohne in Afrika bis zum Schokoriegel, oder der Jeans von Indien mit seinen Kinderarbeitern bis zur hiesigen Boutique verfolgte.

Eine dritte Voraussetzung , fair mit der Umwelt umzugehen, hatte die Gemeinde als Schulträger schon geschaffen durch die energetische Erneuerung des Schulgebäudes. Aber auch die Schüler leisteten ihren Beitrag durch den Bau eines Insektenhotels und den sparsamen Umgang mit Ressourcen.

Gemeinsame Aktionen

Schulleiterin Christina Schneider ergänzte die Aufzählung der Aktivitäten wie das Organisieren von Seniorenfesten, gemeinsamer  Sportfeste mit der Stülper Grundschule, des Schnuppertags für die künftigen Erstklässler und so weiter.

Stephanie Günter berichtete am Ende, dass Zülichendorf die sechste "faire Schule" im Land Brandenburg ist. Dazu gehört unter anderem auch die Herder-Oberschule in Königs Wusterhausen.

Zugleich sei die Schule Am Pekenberg die erste faire Grundschule im Land.

Von Hartmut F. Reck