22.01.2019

Die Bäckerei Schwarz in Zülichendorf hat mit Schülern der Treuenbrietzener Gesamtschule Burgwallbrot gebacken. Dafür wurden sie auf der grünen Woche ausgezeichnet.

Bei der grünen Woche wurden die Schüler aus Treuenbrietzen und Bäckermeisterin Annett Paßow (2.v.l.) ausgezeichnet.

Quelle: privat

Zülichendorf. In der Zülichendorfer Bäckerei Schwarz ist die Freude groß: Sie belegt mit ihrem Gemeinschaftsprojekt "Burgwallbrot" mit der Gesamtschule Treuenbrietzen den zweiten Platz im Wettbewerb "Direktvermarktung" von Pro Agro. Pokal und Urkunden wurden nun anlässlich der grünen Woche überreicht. „Wir freuen uns riesig über den Marketingpreis für unser Dinkel-Honig-Brot", sagt Bäckermeisterin Annett Paßow.

Die Schüler stehen im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihrem Erzeugnis. Quelle: privat

Angefangen hatte alles im Juni 2018, als Siebtklässler des damaligen Treuenbrietzener Gymnasiums der Bäckerei einen Besuch abstatteten. „Wir haben überlegt, was wir mit 60 Schülern gleichzeitig in der Backstube anfangen sollen", sagt Paßow. Gemeinsam mit ihrem Bruder, dem Bäckermeister und Inhaber Christian Schwarz, entwickelte sie ein Projekt, bei dem die zwei Klassen aufgeteilt wurden und abwechselnd in der Luckenwalder Mühle Steinmeyer und der Bäckerei zu Gast waren. In der Mühle erfuhren sie, wie das Korn zu Mehl wird und welche Mahlstufen es gibt.

Mit dem Wissen, dass Dinkel ein sehr wertvolles Getreide ist, wollten die Schüler ein Dinkelbrot backen, mit dem sie Geld verdienen können.

Brot mit Pfiff

Annett Paßows Sohn Maurice, der die Schule in Treuenbrietzen besucht, wollte kein normales Brot, sondern "eins mit Pfiff". So wurde ein eigenes Rezept mit Dinkelvollkornmehl, Salz, Hefe und Honig entwickelt. Einmal war es zu salzig, das andere Mal war zu viel Honig dran. Es wurde so lange herumexperimentiert, bis alle zufrieden waren. Auch die Form des Brotes sollte sich von herkömmlichen unterscheiden. Es sollte so geformt sein. wie eine Zinne auf dem Burgwall, in dessen Nähe sich die Gesamtschule befindet. Bäckermeister Christian Schwarz gab dem Brot den letzten Schliff. Dann wurden Plakate und Flyer gedruckt mit der Aufschrift "Bäckerklasse für Klassenkasse".

75 Brote verkauft

Am Sabinchentag botes es die Schüler an. Nach anderthalb Stunden waren alle 75 Brote ausverkauft. Die Zülichendorfer Bäckerei versprach das Brot auch künftig in der Bäckerei anzubieten und von jedem verkauften Brot wandern 30 Cent in die Klassenkasse. Dass finden die Schüler super. Das Geld ist für ihr Abitur 2023 vorgesehen.

Fast 2000 Burgwall-Brote gingen bis Ende 2018 über den Ladentisch.

Bäckermeisterin hofft auf Nachahmer

Als Pro Agro bei der Bäckerei Schwarz anfragte, ob sie sich am Wettbewerb beteiligen wollen, zögerten sie nicht lange. Dass es ein zweiter Platz wurde, freut Bäckerteam und Schüler gleichermaßen. „Ich denke, dass war eine gute Gelegenheit, den Schülern zu zeigen, wie viele Handgriffe nötig sind, um ein Brot herzustellen", sagt Annett Paßow. Sie wünscht sich Nachahmer. „Vielleicht findet sich ein Fleischer, der mit den Schülern eine neue Wurstsorte produziert", schlägt sie vor.

Von Margrit Hahn