13.10.2020
Im Hort der Grundschule Zülichendorf wurden Viertklässler und Erzieher auf das Coronavirus getestet. Wenn die Ergebnisse negativ sind, kann die Einrichtung in der kommenden Woche wieder öffnen.
Mediziner Thomas Kolombe nimmt bei Horterzieherin Beatrice Marquardt einen Rachenabstrich vor. Foto: Margrit Hahn
Zülichendorf. Horterzieher und Viertklässler mussten sich am Dienstag einem Covid-Test unterziehen. Eine Hortnerin der Zülichendorfer Grundschule wurde in der Vorwoche positiv auf das Virus getestet. Daraufhin hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Teltow-Fläming entschieden, dass der Hort „Sonnenschein" in dieser Woche geschlossen bleibt.
Tests in der Turnhalle
Hortleiterin Beatrice Marquardt hatte mit dem Amt im Vorfeld alle Absprachen zur „Reihenuntersuchung! getroffen. Als geeigneten Ort für den Test wählte sie die Turnhalle. Dort war ausreichend Platz, um die Abstände einzuhalten. Mediziner Thomas Kolombe nahm die Abstriche vor. „Diese werden anschließend durch einen Kurier nach Cottbus gebracht!, sagt Kolombe.
Sabine Decker reicht der Hortnerin das beschriftete Röhrchen. Quelle: Margrit Hahn
Im Eingangsbereich nahm Sabine Decker vom Gesundheitsamt die Testpersonen in Empfang und versah die Röhrchen mit den Namen. „Ich rechne damit, dass die Ergebnisse am Donnerstag vorliegen." Bis dahin bleiben Schüler und Hortnerinnen weiter in häuslicher Isolation. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir die Quarantäne so schwer fallen würde", erklärt Beatrice Marquardt. Auch ihr Hund leidet darunter. Er ist es gewöhnt, dass sie morgens um 7 eine Runde Gassi geht. Da sie das Grundstück aber nicht verlassen darf, muss die Morgenrunde ausfallen. So ganz nachvollziehen können die Erzieher die Regelung nicht, dass sie das Haus nicht verlassen dürfen, während Familienmitglieder ihrer geregelten Arbeit und ihren Hobbys nachgehen können.
Die Hortnerin schreibt den Mindestabstand für alle sichtbar an die Tafel. Quelle: Margrit Hahn
Aber ein Ende ist in Sicht. Wenn die Tests negativ ausfallen, können alle Hortkinder in der kommenden Woche wieder die Einrichtung besuchen. Die Eltern haben auf die Hiobsbotschaft, dass der Hort in der ersten Ferienwoche geschlossen bleibt, relativ gefasst reagiert. Nur ein Kind nahm die Notbetreuung im Hort Stülpe in Anspruch.
Der zweite Urlaub fällt ins Wasser
Während die Tests für die meisten Hortnerinnen inzwischen zur Routine geworden sind, war es für die Schüler das erste Mal. John (10) fand den Test nicht angenehm. Viel mehr stört es ihn, dass in diesem Jahr nun schon der zweite Urlaub ins Wasser fällt. Im April konnte er mit der Familie nicht verreisen. Jetzt wird es auch nichts mit der Fahrt in die Berge, weil er sich in Quarantäne begeben musste. „Dafür mache ich dann im kommenden Jahr viermal Urlaub", so der Ruhlsdorfer. Seine Drohne ist ihm vor einigen Tagen auch abhanden gekommen. Die muss auf irgendein Nachbargrundstück gelandet sein. Und er darf nicht raus, um sie zu suchen.
Mit Stand vom 13. Oktober gab es im Landkreis Teltow-Fläming 31 mit dem Coronavirus Infizierte, zwölf weniger als am Vortag und 102 Verdachtsfälle. Seit Beginn der Pandemie sidn damit 329 Infektionen registriert. 285 Personen gelten als genesen. 249 Personen befinden sich in Quarantäne, das sind 61 mehr als am Montag. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Gesundheitsamt bei 23,6.
Von Margrit Hahn