04.08.2021

„Backpfeifen“ zum Orgelkonzert


Bäckermeisterin Annett Paßow aus Zülichendorf hat eine Idee von Kantor Andreas Behrendt in Treuenbrietzen umgesetzt. Nach dem Orgelkonzert am Sonntag gibt es erstmals „Treuenbrietzener Backpfeifen“.

Mit oder ohne Belag zu verzehren: Bäckermeisterin Annett Paßow hat die „Treuenbrietzener Backpfeifen“ entwickelt.

Foto: Thomas Wachs

Treuenbrietzen. Beim hochkarätig besetzten Orgelkonzert an diesem Sonntag in der Marienkirche zu Treuenbrietzen gibt es nach der Musik noch eine kulinarische Premiere. Erstmals sollen „Treuenbrietzener Backpfeifen“ angeboten werden. Handwerklich umgesetzt hat die Idee Bäckermeisterin Annett Paßow in ihrem Familienbetrieb Schwarz in Zülichendorf. Weil ihr Sohn in Treuenbrietzen zur Gesamtschule geht und ihre Tante in der Kirchengemeinde sowie im Chor aktiv ist, war der Kontakt schnell geknüpft zur Bäckerei kurz hinter der Kreisgrenze zu Teltow-Fläming.

Gaumenfreude zum Jahr der Orgel

Die Idee stammt von Kantor Andreas Behrendt. Anlässlich des Jahres der Orgel, das vom Deutschen Musikrat ausgerufen ist und bundesweit begangen wird, kam ihm der Einfall für das besondere Backwerk.

Es könnte als Treuenbrietzener Spezialität künftig gar geschützt werden. Italien trifft Deutschland heißt das Motto am Sonntag. Im Anschluss an das Konzert wird eine Verkostung der „Treuenbrietzener Backpfeifen“ zu italienischem „Orgelwein“ oder Wasser und Saft angeboten.

Der Treuenbrietzener Kantor Andreas Behrendt lädt im Jahr der Orgel ein zu einer besonderen Konzertreihe. In der Marienkirche wird die Wagner-Orgel ins Rampenlicht gesetzt. Quelle: Thomas Wachs

Handwerklich umgesetzt hat die Idee Bäckermeisterin Annett Paßow in ihrem Familienbetrieb Schwarz in Zülichendorf. Weil ihr Sohn in Treuenbrietzen zur Gesamtschule geht und ihre Tante in der Kirchengemeinde sowie im Chor aktiv ist, war der Kontakt schnell geknüpft zur Bäckerei kurz hinter der Kreisgrenze zu Teltow-Fläming.

Erfahrung mit Sonderprojekten

Immerhin kenne sich die Bäckerei bereits aus mit Sonderprojekten. „Für den Luckenwalder Sportverein backen wir schon FSV-Brötchen, von deren Verkauf fünf Cent an den Verein gehen in einer jährlichen Ausschüttung“, erzählt die Bäckerin. „Und mit der Schülerfirma des Gymnasiums und der heutigen Gesamtschule in Treuenbrietzen haben wir in Workshops einst schon das Burgwall-Brot entwickelt“, berichtet Annett Paßow. Aus dessen Verkauf kommt ein Anteil von jeweils 30 Cent der Schule zugute. Die Bäckerin war sofort offen für die Idee des Kantors aus Treuenbrietzen. Doch kamen gleich auch Fragen auf zu den Details und den handwerklichen Herausforderungen. Es seien viele Überlegungen eingeflossen in das neue Produkt. „Schließlich sollte es einfach und praktisch sein für verschiedene Anwendungen“, erklärt die Bäckerin am Montag gegenüber der MAZ. Ihre Backpfeifen sind nun direkt zu knabbern, aber auch gut zu belegen mit herzhafter Wurst, Putenfleisch und Käse oder auch mit Süßem wie Marmelade.

„Aber kleckern sollte es ja auch wieder nicht als Fingerfood nach dem Konzert in der Kirche“, erklärt die Bäckerin zu ihren breiten Überlegungen.

An der Form wird noch getüftelt

Gerne würde sie die Backpfeifen noch besser hinbekommen in der Form einer Orgelpfeife – unten schmaler und oben breiter. Test mit Wasserdampf beim Backen laufen noch. Viel getüftelt und getestet habe die Bäckerin auch, bis der ideale Teig gefunden war. Dort macht nun eine Mischung den Reiz aus. „Denn ein Laugen-Teig schmeckt nur frisch und wird schnell hart. Man kann ihn nicht lange liegen lassen“, beschreibt die Bäckerin. Gemischt mit einem Croissant-Teig kommt nun ein gewisser Fettanteil hinzu, was die Frische länger halte. „Zudem lässt sich das neue Produkt bei Bedarf auch mal gut aufbacken“, sagt Annett Paßow zu ihrer Idee.

Rechtliche Fragen zu klären

Zu klären hatte sie zuvor auch ganz andere, nämlich rechtliche Fragen. Orgelpfeifen konnte sie nicht kreieren. „Die hat ein anderer Bäcker nämlich schon mal gemacht und als Rezept auch schützen lassen. Das hat unsere Recherche ergeben.“ Auch die Zülichendorfer Bäckermeisterin denkt schon darüber nach, sich ihr Rezept patentieren zu lassen. „Unter welchem Namen genau das geht, müssen wir noch sehen“, erzählt Annett Paßow beim MAZ-Besuch in ihrer Backstube. Denn die Verwendung des Sabinchen-Begriffes und auch des Namens der Stadt Treuenbrietzen ist nur unter Auflagen möglich. 

Gespannt auf die Reaktionen

„Das alles ist noch zu klären“, so Paßow. Aber erstmal wollen wir ja am Sonntag sehen, wie die Backpfeifen überhaupt ankommen bei den Konzertbesuchern in der Kirche“, sagt die Bäckermeisterin aus Zülichendorf. Auch sie ist mächtig gespannt auf diese kulinarische Premiere.

Von Thomas Wachs