07.05.2022
In Zülichendorf wurde mit Fördermitteln von der EU ein Mehrgenerationenplatz eingeweiht und ein großer Wunsch der Grundschüler erfüllt.
Seit Freitag sind die Tore zu dem Aktivpark auf dem Schulhof in Zülichendorf für alle geöffnet. Fotos: Victoria Barnack (2)
Zülichendorf. Eingeweiht haben ihn die Schülerinnen und Schüler schon längst, ab sofort ist der neue Aktivpark auf dem Hof der Zülichendorfer Grundschule auch für Einwohner des Ortes geöffnet. Dass das Gelände allen im Dorf zugänglich gemacht wird, ist zwar ungewöhnlich, hat aber einen praktischen Hintergrund: Als Mehrgenerationenplatz wurde das Projekt zu 75 Prozent mit Mitteln von der EU gefördert; bei einem reinen Schulhof, der nach Unterrichtsschluss abgeschlossen wird, wäre das nicht möglich gewesen. Fast eine halbe Millionen Euro wurden auf dem Zülichendorfer Schulhof investiert. Rund 360 000 Euro gab es als Förderung.
Bürgermeister Stefan Scheddin (parteilos) ist glücklich, dass er den Jungen und Mädchen den langgehegten Wunsch erfüllen konnte. „Der alte Schulhof hätte mit Ach und Krach gerade noch eine Vier minus bekommen“, sagte Scheddin am Freitagmittag zur offiziellen Eröffnung. Vor drei Jahren gaben ihm die Kinder eine Wunschdose mit vielen Zetteln mit , von denen der Bürgermeister nun hinter etliche einen Haken setzen kann: ein bunter Schulhof, mehr Gras und Grün, eine Umrandung für das Fußballfeld, eine neue Sprunggrube. „Manchmal gehen Wünsche tatsächlich in Erfüllung“, sagte Scheddin zu den Grundschülern, „aber nur wenn man hart daran arbeitet.“
Diejenigen, die hart gearbeitet haben, hat der Bürgermeister zur Einweihung mitgebracht. Mitarbeiter aus der Verwaltung und Planer zerbrachen sich lange die Köpfe über den Zülichendorfer Schulhof. Mehrmals wurde der eine Plan über den Haufen geworfen und ein neuer geschmiedet. Denn neben den Außenanlagen musste auch ein Neubau mitgedacht werden: Die Zülichendorfer Grundschule braucht mehr Platz für den Hort. Eigentlich sollte am Schulhaus ein Anbau entstehen. „Als wir erfahren haben, dass das nicht möglich sein wird, mussten wir den Schulhof noch einmal umplanen“, erinnerte sich Scheddin und betonte, dass das auch etwas Gutes hat: „So konnte hier eine kleine Fläming-Skate entstehen“, sagte er. Rund um das neue Fußballfeld führt ein asphaltierter Mini-Skaterweg.
„Das Kleinspielfeld und die anderen Elemente sind in den Pausenzeiten stets voll belegt“, berichtete der Bürgermeister. Seit November dürfen Kinder alles nutzen. „Inzwischen wurde auch der Aktivpark fertiggestellt“, sagte Scheddin am Freitag. Zu den typischen Spielgeräten kamen Bänke und Freiluft-Fitnessgerätehinzu, sodass auch die älteren die Zeit am neuen Dorftreffpunkt genießen können.
„Nur eine Sache klappt noch nicht so gut“, sagte Scheddin. Der Bürgermeister schlug kritische Worte beim Blick auf den mickrigen Rasen an. „Ein paar von euch habe ich im leeren Entwässerungsbecken rumspringen sehen“, sagte er mit Blick zu den Jungen und Mädchen und mahnte zur Eröffnung, aber nicht nur in ihre Richtung.
Dass ein so teurer Schulhof bald öffentlich zugänglich sein wird, macht dem Bürgermeister auch wenig Sorgen.
„Ich kann nur hoffen, dass jeder den Aktivpark so verlässt, wie er ihn vorgefunden hat und dass sich hier keine Vandalen ausleben.“
Von Victoria Barnack