02.01.2022

MAZ-Wandertipp: „Kleiner Weg“ bei Zülichendorf


Rund fünf Kilometer lang ist die kleine, aber feine Tour über den „Kleinen Weg“. Der Ausflugstartet in Zülichendorf an der ehemaligen Gaststätte.

„Kleiner Weg“ heißt der Rundkurs, der in Zülichendorf startet und ganz idyllisch beginnt. Quelle: Gertraud Behrendt

Zülichendorf. Passend zu kurzen Wintertagen gibt es kurze Wandertouren. „Kleiner Weg“ heißt so ein kurzer mit dem Start in Zülichendorf. Zur Adventszeit sind überdies die hübsch dekorierten Häuser zu bewundern.

Kinder können die Zahlen zum Adventskalender an den Gebäuden suchen. Auf der Fläming-Walk-Karte für den westlichen Teil ist die fünf Kilometer lange Rundtour mit der Nummer 16 beschrieben und beginnt an der Gaststätte Rosin. Gegenüber steht das Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1914 bis 1918. Aus Richtung Frankenförde kommend wird nach links eingebogen. Dort hängt das Schild „Zur Linde“, das nicht den Eindruck vermittelt, dass im Lokal noch Gäste bewirtet werden.

Der Glockenturm ist in der Denkmalliste verzeichnet

Der Glockenturm ist bereits zu sehen, und in dessen Richtung ist zuwandern. Im „Historischen Ortslexikon“ steht zwar ein Strich bei Denkmal. Das stimmt jedoch nicht. Der Glockenturm, Baujahre 1851und 1900, ist mit dem Gehöft Gottsdorfer Weg 3 in der Denkmalliste des Landes Brandenburg verzeichnet. Unter 1642 steht im Ortslexikon:

 

„Dieses Dorf ist ganz wüste und wohnt niemand darin.“ Das hat sich allmählich wieder geändert.

Der Glockenturm in Zülichendorf. Quelle: Gertraud Behrendt

Gegenwärtig steht am Glockenturm ein angeputzter Weihnachtsbaum, der abends beleuchtet wird. Auf den Kugeln und Anhängern ist vermerkt, wer den Schmuck beigesteuert hat. Hingucker gibt es überall, saisonale und ganzjährig vorhandene. So sind an einem Hoftor Schilder mit den Bewachern angebracht – diesmal keine Hunde, sondern Hühner.

Ist der Dorfkern passiert, ist am Ortsausgang der Weg leicht links zu wählen. Der Abzweig rechts ist dem Rückweg vorbehalten. Dort sind noch die typischen Wegweiser, wenn auch verblasst. Zwischen den Feldern ist der Weg von Baumreihen gesäumt. Die stolzen Schwäne auf der rechten Seite würdigen Wanderer keines Blicks. Links ist bald ein eingezäuntes Areal erreicht. Das Schild am Zaun ist kaum noch zu lesen. Gebeten wird darauf, wegen der Wildbeobachtung nicht nach links einzubiegen, was wegen des Zauns gar nicht möglich wäre.

Das Zülichendorfer Wehr. Quelle: Gertraud Behrendt

Dahinter ist bald der Voßgraben erreicht. Dessen Brückenaufgang übers Wehr ist von Ranken fast verschlossen.

Solche Anlagen sind mehrere zu sehen. An der Kreuzung ist der Weg nach rechts einzuschlagen. Das ist kein richtiger Wanderweg, sondern ein betonierter. Doch auf so kurzen Strecken ist es kein Problem und an matschigen Tagen durchaus von Vorteil. Wer länger laufen möchte, kann natürlich noch einen Bogen Richtung Felgentreu oder Niebelhorst zur Tour hinzufügen.

Zwei Bäume ähneln Mutter und Tochter

Auf der kurzen Runde gibt es auch viel zu entdecken. Zum Beispiel zwei Bäume rechts, die wie Mutter und Tochter aussehen und bereits eine stattliche Höhe erreicht haben. Links wird erst ein Wehr erreicht, das nicht zu betreten ist, da nur das Gerüst steht. Ein kurzes Stück dahinter führt ein Steg über den Voßgraben, der sich nach links senkt und nicht mehr alle Sprossen hat. In heißen Sommermonaten mag er Leichtsinnige animieren, ihn zu betreten. Es ist völlig unnötig, sich in Gefahr zu begeben, weil die Neugier auf das Dickicht hinter dem Graben schon an der nächsten Kreuzung befriedigt werden kann. Dort führt ein ganz ungefährlicher Weg nach links. Auffallend ist der Farbunterschied der Wasserkante. Vielleicht war der Wasserstand lange höher. Jedenfalls sieht die Linie über der dunklen Wasserfläche so gerade wie mit dem Lineal gezogen aus.

Verlaufen ist unmöglich

Die Tour verläuft nach rechts. Zwar sind nicht mehr alle Schilder heil, aber verlaufen ist unmöglich. Zülichendorf bleibt sichtbar. Nun führt der Weg zurück. Zu Beginn ist der Weg ebenfalls asphaltiert. Für wen das angesichts des Verkehrsschildes „Durchfahrt verboten“ geschah, ist fraglich. Am Wegesrand stehen Jagdkanzeln, eine sieht ganz neu mit Vorbau-Sonnenschutz aus, kurz zuvor ist ein Hochsitz mit einem alten Drehstuhl versehen. Am Wegesrand entwickeln sich umgestürzte Bäume zu Erde. Kurz vor dem Dorf liegt leider auch Müll am Wegesrand und auf dem

Weg, der erst in Beton-Fahrspuren und dann in Kopfsteinpflaster übergeht. Schon ist das Dorf erreicht und die Tour zu jeder Jahreszeit erholsam.

Von Gertraud Behrendt