31.03.2023

„Ei“-Hochzeit in Ruhlsdorf


Erstklässler aus Zülichendorf im Trauzimmer der Gemeindeverwaltung

(v. l. n. r. hinten) Silvia Maasch, Stefan Scheddin und Ursula Zerning mit den Kindern der

Klasse 1 b aus Zülichendorf.

Am 1. März dieses Jahres wimmelte es im Trauzimmer der Gemeindeverwaltung in Ruhlsdorf nur so von „Brautpaaren“.

Das ist an sich nichts Besonderes, wären die Protagonisten nicht zwischen sieben und acht Jahre alt gewesen. Zudem hatte jeder Junge ein großes Papp-Ei mit dem Buchstaben „E“ und jedes Mädchen eines mit „I“ umgehängt, was auf einen ganz speziellen Hintergrund schließen ließ. Auch Bürgermeister Stefan Scheddin und Standesbeamtin Ursula Zerning hatten sich zur Feier des Tages in Schale geworfen. Sie erwarteten die Kinder der Klasse 1 b und ihre Lehrerin Silvia Maasch von der Grundschule „Am Pekenberg“ in Zülichendorf am festlich mit Blumen und Kerzen dekorierten Schreibtisch des Bürgermeisters in dessen Büro. Zu passender Musik schritten die sechs Pärchen und ein Jungen- Freundschaftsdoppel nebst Gesellschaft erwartungsvoll ein. Was dann kam, ließ selbst Unbeteiligten eine kleine Gänsehaut über den Rücken laufen. Nachdem Stefan Scheddin in seiner Rede über die Bedeutung der Freundschaft gesprochen hatte, wurde es ernst. Er rief die Pärchen nacheinander nach vorn, um zwischen ihnen den Freundschaftsbund fürs Leben zu schließen.

Ursula Zerning passte auf, dass „Braut“ und „Bräutigam“ die Urkunde richtig unterschrieben.

Andächtig saßen die Kinder vor ihm. Manchen kam das alles entscheidende „Ja, wir wollen“ nur zögerlich über die Lippen, so aufgeregt waren sie. Nach dem „Ja-Wort“ überreichten Johann und Kimi den Pärchen ihre Ringe. Danach wurde die Heiratsurkunde, in diesem Fall Freundschaftsurkunde, unterschrieben. Stolz setzten auch die beiden Trauzeugen Max und Benjamin ihre Namen unter die Dokumente. „Freundschaft muss nicht perfekt

sein, nur echt, eben eine runde Sache wie ein Ei. Bleibt Freunde fürs Leben“, gab der Bürgermeister den Kindern mit auf den Weg. Nach dem obligatorischen Gruppenbild, einem Überraschungsei für jede und dem feierlichen Auszug aus dem Standesamt wartete auf die Erstklässler im Sitzungssaal noch eine Überraschung. Neben Getränken und Obst erhielt jedes Kind ein buntes Osterei. Nebenher erklärte Christiane Heine die Aufgaben der Verwaltung in kindgerechter Weise. Außerdem las sie eine Geschichte vor, die viele Wörter mit „ei“ enthielt. Die Kinder hörten so aufmerksam zu, dass Stefan Scheddin eine Erzählung mit viel Hai und „ei“ quasi als Zugabe zum Besten gab.

 

 

Petra Hahn erzählte Wissenswertes über die

Ruhlsdorfer Kirche.


„Erstklässler haben immer Schwierigkeiten mit ‚ie‘ und ‚ei‘. Als ich den Eltern die Idee mit der ‚Ei-Hochzeit‘ präsentierte,

waren sie ganz begeistert und sehr engagiert, mich dabei zu unterstützen. In der Klasse haben wir zur Vorbereitung Wörter mit ‚ei‘ gelernt und die Schilder zum Umhängen gebastelt“, klärte Silvia Maasch über den Hintergrund dieser außergewöhnlichen Aktion auf. Nach so viel „Eierei“ ging es für die Mädchen und Jungen noch zur Ruhlsdorfer Kirche. Dort wurden sie bereits von Petra Hahn erwartet. Diese wusste viel Spannendes über den 119 Jahre alten, neogotischen Backsteinbau zu berichten. Geduldig beantwortete sie auch alle Fragen und davon hatten die Kinder jede Menge parat. Krönender Abschluss der Besichtigung war der Aufstieg zur Empore. Neben dem imposanten

Blick über das Kirchenschiff bot sich den Kindern die Gelegenheit, der alten Orgel ein paar Töne zu entlocken. Mit der Rückfahrt nach Zülichendorf ging dieser ganz besondere Schultag für die Mädchen und Jungen zu Ende.

 

 

 

Stefan Scheddin verteilte bunte Ostereier


Gemeindeblatt 03-2023